Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

England-Tour 2015:

Brentford

Dover

Dartford

 

England-Tour 2015

 

 


 

1. Brentford FC - Brighton & Hove Albion  0:2

(03.01.2015) 

Gleich die erste Gelegenheit des neuen Jahres nutzten die „Krauts“, um die Tradition fortzusetzen und einen Trip in das Mutterland des Fußballs zu tätigen. Nachdem am Startpunkt noch aus dem Krabbelsack die Unterhosen gezogen wurden, ging es zu sechst in Richtung Flughafen Hahn. Der Versorgungswart konnte noch auf der Fahrt die erste Packung Kekse aus dem Bestand löschen. Nachdem die Passkontrolle am Flughafen reibungslos und unkompliziert von statten ging, folgte ein angenehmer Flug zum Airport Stansted in Großbritannien. Anschließend konnte der Mietwagen übernommen und der Sünder des Jahres auf dem Notsitz im Fahrzeug untergebracht werden. Es folgte eine 15-minütige Autofahrt zur ersten Unterkunft des Tages. Da die Anreise abends erfolgte und der Stundenzeiger allmählich bereits die Zwölf ansteuerte, wurde ein nahegelegenes Bed & Breakfast ausgewählt. Der Zufall wollte es, dass selbst zu der für England späten Uhrzeit mit dem „Kings Arms“ noch ein Pub offen hatte. Das sympathische, hungrige und seriöse Publikum darin lud zum Verweilen ein. Als der Wirt die Herkunft der „Krauts“ erfuhr, wanderte für jeden ein Gläschen „Hamburger Kümmel“ über den Tisch. Am nächsten Morgen ging es nach einem frühen kontinentalen Frühstück auf die Piste, so dass es der Zeitplan erlaubte, einen Abstecher zum Wembley-Stadion zu machen, um an einer Führung teilzunehmen. Sehr imposant wurden die „Krauts“ in dem 75-minütigen Rundgang durch das Stadion und die Katakomben geführt. Die Begleitperson führte die Gruppe mit allerhand Wissenswertem durch die Arena, letztlich konnte er gegen das Vollwissen des Papa Schlumpfes der Gruppe aber doch nicht mithalten. Sehr imposant war hier insbesondere der Bogen über dem Stadion, der mit einer Länge von 315 Metern die längste Einzeldachkonstruktion der Welt ist. Durch die Kabinen, den Pressekonferenzraum und den Spielertunnel ging es dann sogar bis ganz nah an den heiligen Rasen von Wembley. Begeistert machten sich die Friedrichsfelder nach der Führung zurück zum Auto, wo eine saftige „Belohnung“ für die eigenmächtig verlängerte Parkzeit wartete. An dieser Stelle hörte der britische Humor auf – oder fing als schwarzer Humor wieder an. Nach dem Zwischenstopp in Wembley wurde der Weg eingeschlagen in das nahe gelegene Brentford, wo mit dem Pokalspiel zwischen dem FC Brentford und Brighton & Hove Albion – beide Teams in der englischen 2.Liga beheimatet – das erste Live-Erlebnis wartete. Leichter Nieselregen, dazu Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt und ein Stadion, das einen bereits seit Jahrzehnten unveränderten Eindruck erwecken lässt. Auf dem Weg in Richtung Ticket Office, wo die Eintrittskarten hinterlegt waren, konnte man durch Hofeinfahrten hindurch bereits Fragmente des Stadions oder Flutlichtmasten ausmachen. Dazu ist der Griffin Park bekanntermaßen das einzige Stadion Englands, das an jeder Stadionecke ein eigenes Pub beherbergt. Ein kultiges Stadion mit den letzten Stehplatztraversen des englischen Profifußballs und inmitten eines Wohngebietes gelegen, dazu das passende Wetter und eine Pubkultur, die unvergleichlich ist. Für die „Krauts“ war klar, dass das noch der ursprüngliche britische Fußball ist und nicht gegen den kommerzgesteuerten, in Konsumtempel verbannten Fußball der Premier League anstinken kann. Jedoch scheint die Zeit und der Erfolg den FC Brentford zu überholen, denn die Fertigstellung eines Neubaus, der dann eher im Einheitsbrei abtauchen wird und jegliche Individualität verliert, soll erst 2016 erfolgen. Zum Spiel: Beide Teams, eigentlich in der 2. Liga beheimatet, lieferten einen eindrucksvollen Pokalkampf ab, wohingegen die Gastgeber insbesondere zu Anfang des zweiten Durchgangs bei mehreren Großchancen die Führung verpassten. Brighton, gegen den Abstieg aus der 2. Liga kämpfend, erwischte Brentford dann in der 87. und 93. Minute eiskalt und senkte die Temperatur im Stadion um noch weitere Grade. Während Brighton den Einzug in Runde vier feierte, durfte sich Brentford nun nur noch um den Aufstiegskampf kümmern. Ohne weiteren Zwischenstopp ging es für die Friedrichsfelder von hier aus mit dem Auto nach Dover, wo die nächste Übernachtung anstand. Doch zuvor wurde noch die Altstadt des Städtchens, das ohne den großen Fähranleger wohl einen Dornröschenschlaf hinlegen würde, unsicher gemacht. Der kulinarische Beauftragte durfte für seinen englischen Restaurantführer auch nach eine Portion Fish & Chips zu sich nehmen.

Bildergalerie

 


 

2. Dover Athletic - Crystal Palace 0:4

(04.01.2015) 

Nach einem heftig deftigen Frühstück in Dover führte der Romantik-Beauftragte des Fanclubs „Krauts“ die Truppe zu einem pittoresken Fotomotiv, bevor der Weg eingeschlagen wurde zu den weltberühmten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Per Auto ging es zunächst zu den famosen Kreideklippen, auf denen ein schmieriger und rutschiger Wanderweg ausgebaut ist. Die bis zu 106 Meter hohe Front der Klippen verdankt ihr Erscheinungsbild ihrer Zusammensetzung aus Kalk, durchsetzt mit schwarzem Feuerstein. Ein sehr imposantes Eindruck, der mit der aufgehenden Sonne noch faszinierender wirkte. Von hier ging es dann weiter zum Dover Castle, eine Burg, die dank ihrer historischen verteidigungstechnischen Bedeutung als „Schlüssel zu England“ beschrieben wird. Leider wurde den „Krauts“ aus unerfindlichen Gründen trotz mehrmaliger Nachfrage keine Eintrittskarten zur Besichtigung des Schlosses verkauft. Es folgte noch ein gemütlicher Fußmarsch durch die kleine, aber bescheidene Fußgängerzone von Dover, ehe der Weg zum Stadion eingeschlagen wurde. Für den heimischen Fünftligisten Dover Athletic sollte das Pokalspiel gegen Crystal Palace den Höhepunkt der bisherigen Vereinsgeschichte bedeuten. Die Nachfrage nach Eintrittskarten für das nur 4.500 Zuschauer fassende Stadion war so groß, dass auch die Friedrichsfelder trotz stärkster Bemühungen leer ausgingen. Mit viel Kreativität und Pfadfindergeist konnten in dem angrenzenden Waldstück jedoch mehrere Bäume ausgemacht werden, die bestiegen werden konnten und von wo aus man zumindest 90% des Spielfeldes sehen, und die Atmosphäre zu 100% aufsaugen konnte. Jede weitere Minute, die es näher zu Spielbeginn ging, knackte es im Unterholz und ein anderer leer ausgegangener Fußballfan suchte sich „seinen“ Baum. Doch die Hoffnungen der Heimfans erhielten schnell einen Dämpfer. Nahezu chancenlos gerieten sie bereits nach neun Minuten in Rückstand, am Ende hieß es nach einer besseren Trainingseinheit für Crystal Palace 0:4. Für die „Krauts“ hieß es aber schnell, die Autotüren zuzuschlagen und den nächsten Weg einzuschlagen. Bis zum Spielbeginn in Dartford blieb nur eine knappe Stunde Zeit… 

Bildergalerie


 

3. FC Dartford - Kidderminster Harriers  1:2

(04.01.2015) 

Von Dover ging es über die Autobahn flugs nach Dartford, um dort zum Abschluss der Tour das Fünftliga-Spiel zwischen dem Dartford FC und den Kidderminster Harriers anzuschauen. Und während bei der Dart-Weltmeisterschaft in London alles auf das Finale hinfieberte, musste im namensgebenden Städtchen Dartford im Südosten der Hauptstadt noch ein Pflichtprogramm in der National Conference durchgezogen werden. Der dortige Fünftligist, auf Tabellenplatz 21 beherbergt, empfing den Tabellensiebten Kidderminster Harriers. Erstaunlich, dass sich etwa 30 Fans aus dem Ort nahe Birmingham auf den mehr als drei Stunden entfernten Auswärtstrip auf den Weg gemacht hatten. Die Anreise der „Krauts“ war eine Punktlandung und gerade der gewaschene Eintrittspreis von 16 Pfund entrichtet und die Drehkreuze passiert waren, ertönte die Pfeife des Schiedsrichters. Und nur 100 Sekunden später zappelte das Leder bereits im Tornetz der Gäste. Während die Dunkelheit einen kalten und nebligen Schleier über das Stadion hüllte, boten die beiden Teams feinsten britischen Klopperfußball. Mit dem Halbzeitpfiff setzte sich plötzlich das halbe Stadion in Bewegung. Was war passiert? Hatten sich die Friedrichsfelder in der Uhrzeit geirrt und es war doch bereits die zweite Hälfte absolviert? Oder suchten die Zuschauer Bewegung, um die eingefrorenen Gliedmaßen wieder aufzutauen? Mit Anpfiff der zweiten 45 Minuten offenbarte sich die Antwort eines für die „Krauts“ bislang noch nie dagewesenen Erlebnisses. Die beiden Fangruppen hatten für die zweite Halbzeit einfach die Seiten ebenfalls gewechselt, so dass das eigene Team letztlich 90 Minuten lang auf die Fankurve spielen konnte. Für Dartford blieb dieses Wandelspiel, das wohl ab dieser Spielklasse üblich ist, letztlich unbelohnt. Kidderminster drehte in den Schlussminuten den Rückstand in eine 2:1-Führung und brachte den Sieg nach Hause. Kulinarisch war für Fünftligaverhältnisse der Imbissstand fast schon auf Sterneniveau, denn neben den üblichen Verdächtigen Hot Dog, Burger oder Pastete gab es auch Gemüsesuppe und eine reiche Palette an süßen Snacks. Von hier ging es dann zum Finale Richtung Flughafen, wo der Flieger mit zweieinhalbstündiger Verspätung Richtung Hahn abhob und das Ende der England-Tour 2015 besiegelte.                      

Bildergalerie